
,,Es
wird wieder feierhaas'' hatten die Veranstalter des Strand- und
Laternenfestes in Jocketa versprochen. Der Feuerwehr- und der
Carnevalsverein des Ortes hatten sich, als sie diesen Slogan
herausgaben, nicht als Wetterpropheten betätigen wollen. Dennoch waren
sie natürlich froh über das wunderschöne Sommerwetter nach recht
vielen trüben Tagen.
JOCKETA - Die Besucher des Strand- und Laternenfestes kamen auch in
diesem Jahr wieder voll auf ihre Kosten. Feierhaas wurde ihnen nicht nur
wegen des kräftigen Sonnenscheins. Vielmehr war auch das Programm, das
die Veranstalter zusammengestellt hatten, sehr bunt gemischt. Für jeden
Geschmack wurde etwas geboten.
Kurzerhand wurde die Nacht zum Samstag von vielen Besuchern zum Tag
gemacht. Zum Late-Night-Festival waren die Great Jokers angereist, um
den Partygästen so richtig einzuheizen. Und dabei wurden sie gleich von
vier DJ's (Andreas Heinrich, Michael Schubert, Zedo und Kay Schwabe)
unterstützt.
Gute Laune brachten die Besucher am Samstagnachmittag schon einmal
wegen des prima Wetters mit. Und dann gab es dieses super Show-Programm.
Da war Mr. Lu (nach eigener Aussage auch der Copperfield des Ostens
genannt), der mit seiner Zauberei ins Reich der Magie und Illusion entführte.
Gespannt verfolgten die Besucher zum Beispiel, wie er ein
Papier-Taschentuch scheinbar frei in der Luft tanzen ließ... Die
Topolino-Kindertanzgruppe eroberte die Herzen der Besucher im Sturm -
ebenso das Show- Ballett des Jocketaer Carnevalsclubs (JCC).
Und das Klamauk-Duo Remmi Demmi präsentierte sich einmal mehr in
Bestform. Der Lange, Carsten Clauß, und der Kurze, Marco Kuschel,
stellten auf der Freilichtbühne in Jocketa nicht nur ihre komödiantische
Spielfreude unter Beweis, sondern auch das Talent zur grandiosen Blödelei.
Sie begeisterten mit mitreißender Musik und brillanten Gags. Da das
In-der-Hitze-auf- der-Bühne-stehen nicht nur eitel Freude ist, erzählten
die beiden kurzerhand, dass sie einst einen Auftritt in einer weit
entfernten Stadt hatten. Auch dort habe die Sonne gebrannt - und sie hätten
jede Menge Brand gehabt. Schließlich habe sich einer der Gäste erbarmt
und jedem von ihnen ein kühles Bier gebracht... - Fünf Mal mussten sie
diese kleine Begebenheit erzählen, dann kam endlich auch beim Pöhler
Strandfest ein dienstbarer Geist auf die Bühne, um jedem der Blödelbarden
ein kühles Blondes zu reichen.
Carsten Clauß und Marco Kuschel rühmen sich damit, eine neue
Musikrichtung erfunden zu haben: den volkstümlichen Sachsenpop. Das
sind Feten- und Stimmungshits im Ballermann- und Hüttenzauberflair.
Remmi Demmi erheben den Anspruch, etwas ganz Besonderes zu sein in der
Unterhaltungsbranche. Und der Erfolg gibt ihnen recht. Der Auftritt beim
Strand- und Laternenfest am Samstag war nicht ihr einziger an diesem
Tag. Abends hatten sie andernorts noch einen Auftritt, um dann am
Sonntagnachmittag an die Talsperre Pöhl zurückzukehren und hier erneut
aufzutreten. Bis Ende August sind die Künstler nahezu ausgebucht.
Offenbar wollen alle die beiden lustigen Jungs sehen, die selbstverständlich
keine normalen Instrumente auf der Bühne zum Klingen bringen. Sie
spielten in Pöhl zum Beispiel Quetschkommode, Einschifferklavier,
schwules BSE-Akkordeon, Ostmensaaluminiumlöffel, eine elektrische
Wimmerholzklampfe, auf der Naturbrennholzgitarre oder der
Schlaaatz-Posaune. - Und das Publikum war begeistert.
Natürlich auch von der Spitzenmodenschau. Aus dem Fundus des Salons
Plauener Spitze waren einige wunderschöne Modelle herausgesucht worden,
die von sehr feschen Damen, darunter die ehemalige Spitzenprinzessin
Katja Balzer und auch Nadine Riedel, vorgeführt wurde. In Straßen- und
Abendkleidern kamen sie auf die Bühne, zeigten aber auch
Spitzen-Brautmode. Durch das Programm führte in Pöhl Hannelore
Stubenrauch, und zwar in der bekannt souveränen und ansprechenden Art
und Weise.
Am Samstagabend schließlich gastierten die Gruppen Mr. Feelgood und
Berluc auf der Freilichtbühne. Bis weit in die Nacht hinein wurde
getanzt und gelacht. Natürlich gab es auch hier einige Einlagen vom
JCC-Showballett.
Wer das Nachmittagsprogramm am Samstag verpasst hatte, musste nicht
traurig sein. Er hatte am Sonntagnachmittag noch einmal die Gelegenheit,
alle Künstler zu erleben. Und diese Chance wurde reichlich genutzt. Das
schöne Wetter lockte viele Gäste an die Talsperre. Wer wollte, konnte
den Tag außerdem zu einem kleinen Einkaufsbummel über den Markt nutzen
oder aber an den Fahrgeschäften auf dem Rummel gleich neben dem Festgelände
Abwechslung suchen. ela
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